- flexible Reaktion
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Militärwesen: am 16. 1. 1968 vom Verteidigungsplanungsausschuss der NATO gebilligtes Grundkonzept des Atlantischen Bündnisses (Dokument MC 14/3); gültig bis Anfang der 1990er-Jahre; sah das Offenhalten mehrerer Verteidigungsoptionen (»Reaktionsarten«) vor; deren flexible Anwendung sollte den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit berücksichtigen, d. h. der jeweiligen Lage angepasst und der vom Gegner gewählten Aggressionsform angemessen sein und darüber hinaus weder zeitlich noch von der Wahl der Mittel her für diesen kalkulierbar sein. Dem Aggressor wurde damit die Abschätzung des Ausmaßes des Risikos, das er mit seinem Angriff eingehen würde, unmöglich gemacht. Die flexible Reaktion löste die 1957 formulierte »Schwert-Schild-Doktrin« ab, die eine Variante der 1954 in den USA entwickelten Strategie der »massiven Vergeltung« war. Im Zuge der tief greifenden sicherheitspolitischen Veränderungen in Europa seit 1989 wurde das militärstrategische Konzept der flexiblen Reaktion ersetzt durch die am 13. 12. 1991 von den NATO-Verteidigungsministern in Kraft gesetzte »Weisung des Militärausschusses für die militärische Umsetzung des strategischen Konzepts des Bündnisses« (MC 400). (NATO)
Universal-Lexikon. 2012.